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Die Feste und deren Bedeutungen

Muslimisches Opferfest

 

 
 

Grußwörter:
"Happy Eid!",
"Eid mubarak!" (arabisch: Eid = Fest; mubarak = gesegnet)
"Happy Eid Greetings!"

 

 

Hintergrund
Das Opferfest ist neben der Feier des Fastenbrechens (Ramadan) ein wichtiges Fest im Islam. Beide sind für alle Moslems und islamischen Rechtsschulen verbindlich.

Beim Opferfest wird des Propheten Ibrahim (Abraham) gedacht, der nach muslimischer Überlieferung eine göttliche Probe bestand, indem er bereit war, seinen Sohn Ismael (vgl. Isaak) Allah zu opfern. Als Allah (Gott) seine Opferbereitschaft und sein Gottvertrauen sah, gebot er ihm Einhalt, und Ibrahim und Ismail opferten ihm daraufhin im Kreis von Freunden und Bedürftigen einen Widder zum Zeichen ihrer Dankbarkeit. (Koran, Sure 37, 99-113. Entsprechung in der Bibel, Gen. 22, 1-19) (Wikipedia)

Die Feier dieses Fests ist zugleich mit einer Pilgerreise verbunden, der Haddsch (Pilgerfahrt nach Mekka), die jährlich zur gleichen Zeit wie das Opferfest stattfindet. Ein Höhepunkt der Pilgerreise ist am 9. des islamischen Monats Thu al Hidscha der Tag von Arafat, ein Berg in der Nähe von Mekka, umgeben von einer Ebene, auf der sich die Pilger versammeln. An diesem Tag werden Bittgebete erhört und Verfehlungen

   

ausgelöscht. Das Opferfest wird am 10. Tag begangen. Drei Tage später geht die Haddsch zu Ende, und die Pilger kehren nach Hause zurück, wo sie ein herzlicher Empfang und ein großes Fest erwartet.

 

Termine
Das Opferfest orientiert sich am islamischen Mondkalender. Die Daten dieses Fests und ihre Umrechnung auf den Gregorianischen Kalender sind vom Ramadan abhängig, da es 70 Tage danach stattfindet. Es wird bei manchen Rechtsschulen nicht nur von der astronomischen Berechnung, sondern auch von der Sichtung des Neumondes abhängig gemacht (Info: Die Beobachtung des Mondes findet nur zu Ramadanende statt, wovon wiederum das Datum des Opferfests abhängt). Jedes Jahr kurz vor Ramadan beobachten die Gelehrten intensiv die Entwicklung des Mondes, um den ersten Neumond im islamischen Kalender festzulegen. Alle Muslime verfolgen gespannt die Entwicklung und warten auf die Ankündigung der Experten. Häufig können die Gelehrten das genaue Datum des Neumonds erst ein paar Tage vorher festlegen. Manchmal ist die Festlegung sogar erst am Vorabend des Festes möglich.
Geographische Gegebenheiten können auch dazu führen, dass das Datum des Festes in verschiedenen islamischen Ländern um einen Tag variiert. (islam.de)
 

 

Wie wird das Opferfest gefeiert?
Für alle gläubigen Moslems weltweit ist es Pflicht, zur Feier des Festes ein Schaf, eine Ziege oder ein Kamel zu opfern, sofern sie es sich finanziell leisten können. Der Preis für einen Schaf beträgt z.B. in Jordanien zwischen 150 und 250 Euro. Aufgrund der enormen Nachfrage sind Schafe für das Opferfest, wie Gänse zu Weihnachten, das wichtigste Handelgut in muslimischen Ländern, die alljährlich Schafe aus anderen Ländern importieren müssen. In seltenen Fälle werden teure Kamele geopfert. Je nach regionaler Verfügbarkeit werden auch andere Nutztiere wie in trockenen Gebieten Ziegen oder Rinder, und in Indonesien und Malaysia Wasserbüffel geschlachtet.

 

Alljährlich beginnt vor dem Opferfest kreuz und quer durch alle Gebiete ein ausgedehnter Schafhandel und -transport. Städte und Dörfer werden plötzlich mit Schafen überschwemmt, die oft auf dem Dach oder im Keller gehalten oder einfach vor der Haustür angebunden werden. Wenn Sie zu dieser Zeit in muslimische Gegenden verreisen und an allen Ecken und Enden Schafe sehen und hören, dann wissen Sie, dass das Opferfest näher rückt.

Die Schafe werden oft gleich am ersten Tag des Opferfests geschlachtet, aber da die Schlange der Schafe sehr lange ist, zieht sich das Ritual auch über den zweiten und dritten Tag hin. Das Fleisch soll

 

nach islamischem Gebot dreigeteilt werden: ein Drittel darf der Opfernde behalten, ein Drittel geht an Bedürftige und Arme, und ein Drittel bekommen Nachbarn und Verwandte. Es gibt allerdings noch mehr Regelungen und Möglichkeiten dazu.

Das Opferfest dauert insgesamt drei Tage. Für alle Muslime ist es wichtig, während des Festes Verwandte, Freunde und Nachbarn zu besuchen und sich gegenseitig zu beglückwünschen. Offiziell beginnt man mit den Besuchen ab dem ersten Feiertag, es kann aber sein, dass man schon ein oder zwei Tage vorher mit den Glückwünschen anfängt. Die Besuche sind in der Regel kurz, da sehr viele Verwandte und Freunde auf der langen Besuchsliste stehen, die während des Opferfests abgearbeitet werden muss - eine recht anstrengende Aufgabe. Das Verkehrschaos ist ebenfalls dementsprechend. Die gegenseitigen Besuche ziehen sich oft über die gesamten Feiertage hin und manchmal noch ein paar Tage darüber hinaus.

In jedem Haushalt werden ausnahmslos Tee, Kaffee und Süßigkeiten angeboten, was man als guter Gast annehmen muss. Auch wenn man am selben Tag bereits zehn Häuser und zehn Tassen Tee hinter sich hat, sollte man auch im elften Haus unbedingt eine Kleinigkeit trinken oder essen. Mit einer Ablehnung beleidigt man den Gastgeber, der sich fragen würde, warum der Gast ausgerechnet bei ihm nichts zu sich nimmt. Diesen Eindruck darf man auf keinen Fall aufkommen lassen. Zum Opferfest gibt es keine Geschenke, stattdessen bekommen die Kinder von den Eltern Geld oder Kleidung.

 
 

Was bedeutet das Fest in der Geschäftswelt?
Das Opferfest ist eigentlich ein Fest für Verwandte und Freunde. Muslimische Geschäftsleute nehmen es jedoch zum Anlass, Geschäftspartner und Kollegen zu beglückwünschen. Man kann bereits ein oder zwei Tage vor dem Fest Glückwünsche senden. Man mailt sich gegenseitig Grüße oder greift gleich zum Telefon.

Wir empfehlen Ihnen sehr, Ihre muslimischen Partner und Kollegen zum diesem für sie so wichtigen Fest zu beglückwünschen. Gerade in Anbetracht einer gewissen aktuellen Tendenz, den Islam generell zu verurteilen, bedeuten Ihre Glückwünsche ein Zeichen von Entgegenkommen, Respekt und Toleranz, was Ihre muslimischen Partner besonders schätzen werden. Mit einem kleinen Gruß drücken Sie aus, dass Sie sich freuen, Ihren Kollegen zu diesem feierlichen Anlass grüßen zu dürfen.

 

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